Beiträge von Phil

    Meiner Erfahrung nach werden EAutos (ausserhalb meiner Techi-Nerd-Blase) immer mit höheren Ansprüchen bewertet als bisherige Verbrenner. Wenn irgendein Vorurteil widerlegt wird dann kommt man mit dem nächsten um die Ecke. Bei unseren Reisschüsseln ist das alles noch einen Faktor intensiver ... "weil die Chinesen ja eh alles klauen und weisst du noch als die vor 10 Jahren Iphone-Klone verkauft haben. Das war vllt ein Schrott. So eins habe ich auch noch in der der Schublade"

    Das empfinde ich gar nicht so. Die Kritik die hier im Forum geäußert wurde ist (in großen Teilen) ziemlich objektiv und auch korrekt. Man muss auch wirklich nicht alles schön reden. Ja natürlich gibt es auch bei "Premiumherstellern" Fehler, ohne Frage. Aber tatsächlich sind diese oftmals eher an einem "Montagsauto" oder ggf. an einer Zulieferer-Charge zu finden, als wirklich in einem gesamten Modell. Und ich denke Kunden haben auch eher Verständnis für Fehler in neuen oder sehr "futuristischen" Funktionen, als in abgehangenen Funktionalitäten, die es schon seit Jahren gibt. Dazu kommt, dass zumindest mal der Seal auch Probleme hat, die (quasi) jeden betreffen und die schon nach einem Monat Nutzung völlig offensichtlich sind (ja ich schiele hier z.B. in Richtung der Waschdüsen...). Da unterstelle ich BYD einfach zu viele Tests am Computer und zu wenige Tests auf der Straße.


    Ich bin jahrelang BMW gefahren und habe in den Foren dort auch möglichst objektiv versucht zu diskutieren und hier versuche ich dasselbe. Zusammenfassend kann ich sagen, dass der Seal mehr "design flaws" hat, als jedes andere Auto, was ich bisher besessen habe. Vorteil für mich: die allermeisten dieser Sachen sind mir absolut egal, weil ich sie nicht nutze (FM oder DAB höre ich z.B. absolut nie und mir wäre es in 3 Jahren nicht aufgefallen, wenn DAB nicht gehen würde beim Bremsen). Daher ist mein Gesamtbild auf den Seal grundsätzlich positiv - aber Kritik darf hier eben auch erlaubt sein.


    Grundsätzlich und das gilt für alles im Leben gehe ich aber nach dem Motto vor: Ich kaufe ein Produkt so, wie es zum Kauf beworben ist. Wenn mir das reicht, dann ist jedes "on-top"-Extra schön. Wenn mir das nicht reicht, höre ich nicht auf irgendwelche Versprechungen wann irgendwas nachgeliefert kommt. Niemals kaufe ich ein Produkt wegen einem Versprechen auf zukünftige Features.

    Also man muss natürlich begründen können warum mehr Leistung mehr Steuern bedarf ...

    Man könnte das bspw. mit Gewicht, Verschleiß, Unfallrisiko begründen... Was mit zunehmender Leistung größer werden kann.

    Also doch keine Abhängigkeit von Leistung, sondern von Gewicht? Halte ich persönlich auch für ein sinnvolleres Kriterium. Aber Du hast ja eine leistungsabhängige Steuer gefordert. Für diese kann ich auch weiterhin keine Argumente lesen.


    PS: Unfallrisiko ist für mich keine steuerlich relevante Sache, das ist Sache der Versicherung.

    Das ist nicht korrekt. BYD hat in der SEAL Broschüre unter Ladezeit ein verweis auf eine Fußnote.

    In dieser Fußnote wird sich auf die Ladezeit bei 30°C bezogen.

    In der Fußnote stehen die Bedingungen für die Erreichung der maximal angegebenen Geschwindigkeit - was auch okay ist, ich erwarte nicht unter allen Ladezuständen und Bedingungen immer 150kW Ladeleistung. Aber wenn ein Produkt außerhalb der Optimalbedingungen aber unter normalen Einsatzbedingungen unterhalb von 50% der versprochenen Leistung liefert würde ich behaupten kann man das als einen Produktmangel erkennen.


    Es geht hier ja schließlich nicht darum, dass ich im Winter nur mit 2/3tel der Leistung (also 100kW) lade, sondern ich lade defacto nur mit 40kW im Bereich zwischen 30-80% und ist sind gerademal ¼ der versprochenen Leistung. Ich halte es nicht für unrealistisch, dass vor Gericht entschieden werden würde, dass hier ein Produktmangel vorliegt, weil man unter normalen Bedingungen (im Winter sind es 0°C) nur ¼ der Leistung erhält und das kann man durchaus als "überraschend und intransparent" werten. Anders wäre es natürlich, wenn BYD eine Akkuheizung hätte, die ich hätte nutzen können und sie nicht genutzt habe - aber das hat der Seal nunmal nicht.


    Wie schon geschrieben, ich bin wirklich mehr als zufrieden mit dem BYD. Er hat alle meine Erwartungen erfüllt und einige sogar übertroffen. Ich mag auch die Marke und meine Betreuung beim Händler war exzellent. Meine Meinung zum Auto ansich wird sich dadurch auch nicht ändern, aber wenn sich das nicht ändert, wäre dieser Zustand für mich(!) ein Grund nach Ende der Leasingzeit aktiv nach einer Alternative zu suchen - vielleicht gibt es keine, die mir gefällt und es würde noch ein Seal, aber bis zu diesem Problem hätte ich ohne zu zögern blind einen weiteren Seal geordert nach Ablauf der Leasingzeit. Ich hoffe, dass BYD das in den Griff bekommt - oder spätestens mit dem neuen Seal Abhilfe schafft.

    Wer sich ein 1200 PS Auto zulegt soll auch für 1200 ps Steuern zahlen ...

    Und wer sich ein 530PS Auto zulegt soll auch für 530PS Steuern zahlen? Bei Elektroantrieben ist die Leistung direkt abhängig von der Batterie und den Antrieben. Habe ich also zwei Antriebe, weil ich Allrad möchte und eine große Batterie, müsste der Hersteller aktiv sein Produkt drosseln aka "schlechter machen", wenn da nur 200PS herauskommen sollen. Im Elektroauto ist die erreichte Gesamtleistung eher ein "Abfallprodukt" der Anforderung an eine hohen Reichweite.


    Ich persönlich brauche keine 530PS - die wir ja im Winter eh kaum zur Verfügung haben - wollte aber einen Allradantrieb.

    Also ich finde ja man kann nicht erwarten das das Auto im Sommer so wie im Winter lädt...

    Ja? Das sehe ich grundlegend anders. Ich kann erwarten, dass ein Produkt eines Herstellers das verspricht, was er in seinen Unterlagen aufführt. Sollte das nicht der Fall sein, erwarte ich eine entsprechende Fußnote. Diese ist im BYD-"Katalog" nicht zu finden. Für mich (wenn es hart auf hart kommen würde) ein erheblicher Produktmangel.

    Und ich sehe auch regelmäßig andere Wagen an Säulen stehen mit unterirdischen Ladegeschwindigkeiten.

    a) Was interessieren mich andere? b) Ein Hersteller sollte nie den Anspruch haben "wir sind eben genauso schlecht, wie die Konkurrenz".

    Wäre interessant, welche Säule du angefahren bist

    Es handelt sich um eine EnBW-Säule mit 300kW und mein Wagen stand dort alleine. Mehr Informationen habe ich nicht.

    und welche Temp. dein Akku hatte

    Wie geschrieben bin ich vorher knapp 20 Min. über die Autobahn gefahren. Ich möchte das Auto benutzen und nicht studieren, daher kann ich Dir nur sagen, was ich von BYD angezeigt bekomme und habe keinen OBD-Dongle zum studieren der Bus-Daten.

    Weiters ist ja bereits bekannt, dass durch "normales" Autobahnfahren der Akku nicht warm wird!

    Das ist mir grundsätzlich bewusst und als technisch durchaus versierter Mensch verstehe ich auch durchaus die physikalischen Hintergründe des "Warum". Aber mittlerweile bin ich alt genug, dass ich ein Auto benutzen möchte und nicht vorher irgendwelche Bedienungsseminare besuchen möchte. Ich benutze das, was BYD mir hinstellt und das ist ein Auto, was bei normaler Nutzung im Winter katastrophal weit von den Herstellerangaben abweicht. Andere schaffen es ja auch, dann hätte BYD hier eben mind. mal eine Akkuheizung einbauen müssen - die man idealerweise auch manuell aktivieren kann.

    Auch beenden viele den Ladevorgang, sobald die Ladeleistung runterfällt und starten dann neu - bringt meistens eine deutliche Ladeverbesserung! Und dass ein E-Auto über 90% nicht schnell lädt, weiß man!

    Auch hier sage ich: Ist doch nicht mein Problem - also klar doch am Ende macht es BYD zu meinem Problem. Aber muss ich jetzt beim Laden alle 10% aus dem Auto springen, um das Kabel ab- und wieder anzustecken? Mag funktionieren, kann ja aber nicht deren ernst sein... Das die Ladekurve ab 90% stark abfällt ist mir ebenfalls bekannt, aber auch hier kann man festhalten: Das schaffen andere besser und ist auch nicht Kern meiner Kritik.

    Also zum Ladeverhalten im "Winter" kann man echt nur sagen: Kernschrott


    Gestern Abend hatte es 7°C Außentemperatur, der Akku war bei knapp 30%, ich bin ca. 20 Min. 130km/h auf der Autobahn gefahren und bin direkt nach der Abfahrt zur Ladesäule (die im Sommer an meinem Auto 100+kW bringt). Die Ladung wurde gestartet mit 80kW (was ich noch einigermaßen okay fand), brach dann aber nach kurzer Zeit auf 40kW ein und ab ca. 90% dann runter erst auf 20kW und bis 100% dann immer weniger - am Ende nur noch mit 10kW. Das ist wirklich weit weg von den versprochenen 150kW und damit logischerweise auch nichtmal annähernd bei den versprochenen 37 Min. DC-Ladezeit von 10-80%. Wenn der Wagen bei kälterem Wetter (es war ja nichtmal eiskalt) gerade eben so an 50% der versprochenen Leistung kratzt, dann ist das wirklich nah an inakzeptabel.


    Ich habe an dem Seal kaum etwas auszusetzen, aber ich kann während meiner knapp 5 Monate Besitz locker an einer Hand abzählen, wann der Wagen mal an den 100kW gekratzt hat. SO überzeugt man Verbrenner-Fahrer nicht von der Elektromobilität... Das können andere Hersteller erheblich besser (der ID.3, der direkt vor mir wegfuhrt, zeigte eine Ladekurve mit quasi dauerhaft 80kW). Wenn BYD hier nicht nachbessert, wäre das schlechte Ladeverhalten ein Grund über einen Markenwechsel nachzudenken - auch wenn mir der Rest wirklich sehr gut gefällt.

    nicht wie schön öfter vermutet rein Vorderradangetrieben fährt

    Kann der hintere Motor auf Grund seines Aufbaus (Permanentmagnet-Synchronmotor) überhaupt abgeschaltet werden? Ich dachte immer, dass das nur mit einem Asynchronmotor gehen würde (außer man trennt natürlich den Motor hardwareseitig vom Antriebsstrang). Wenn das anders wäre, wäre der Design/"eine Achse antreiben"-Seal ja auch vermutlich als Frontantrieb ausgelegt gewesen.

    Wenn man's genau nimmt ist auch "MP4" nur ein Containerformat - aber ein erheblich weniger flexibles, als es MKV ist - und da es auf MPEG aufsetzt ist es auch in der heutigen Zeit sinnvoller, weil viele CPUs nativ die Dekodierung von MPEG-Inhalten unterstützt (nativ = weniger CPU-Zyklen = weniger Energie).

    Alternativ könnte es noch an der Tonspur liegen im mkv File. Sollte da eine Tonspur hinterlegt sind in DD, DTS oder Atmos kann es sein dass das System nix damit anfangen kann. Maybe kann das System nur mit Stereo Ton umgehen.

    Ja, das ist auch durchaus denkbar. Meistens liegt es gar nicht an der Dekodierung des MPEG-Streams (aus der MP4-Datei), sondern an der Audio-Pipeline ("Verstärker") der dann mit dem dekodierten Audio-Stream nichts anfangen kann, wenn dieser nicht Stereo ist. Vereinfacht gesagt, die CPU packt die MP4-Datei aus, schickt den Videostream an den Bildschirm und den Audiostream (bspw. eben Dolby Atmos) an den Verstärker, der wiederum die Daten verwirft, weil "nicht unterstütztes Format".


    Videos im Auto sind eigentlich schon immer mehr "Abfallprodukt" von vorhandener Hardwareausstattung im Auto (die ja eh irgendeinen Bildschirm ansteuern muss und irgendwie Sound ausgeben muss) und kaum ein Autohersteller gibt hier genaue Spezifikationen aus, was unterstützt wird und was nicht - weil er es meistens selbst nicht weiß. Ich hab zumindest noch nie irgendwo eine Spec eines Autoherstellers gesehen welche über "unterstützt MP4 und MP4" (oder ähnlichem) hinausgeht.