Es gibt da einen Unterschied zwischen der Leistung die z.B 160 KW sind und die sogenannte Dauerleistung
Elektroautos trumpfen mit üppigeren Leistungs- und Drehmomentwerten auf als vergleichbare Verbrenner. Das liegt daran, dass es vergleichsweise einfach ist, kurzzeitig höhere Leistungen abzurufen, als die Maschine dauerhaft schafft. In der Zulassungsbescheinigung Teil 1 ("Fahrzeugschein") stehen daher deutlich kleinere Werte als im Herstellerprospekt. Wir sprachen mit Mercedes-Benz über die rechtlichen Vorgaben, die technischen Realitäten und die Vermarktungseigenschaften krasser Spitzenleistungswerte.
Die Dauerleistung
Die in den Papieren angeführte Dauerleistung ist der Wert, der tatsächlich genormt ist. Die Dauerleistung wurde einmal definiert als der Wert, den der Antrieb über 30 Minuten durchschnittlich liefern kann. Angesichts des Niveaus der Technik würde man das heute wahrscheinlich anders definieren, aber es spricht gleichzeitig wenig dagegen, diesen Wert weiterzuverwenden. Benzin- oder Dieselmotoren schaffen bei guter Kühlung so hohe Dauerleistungen, dass Dauer- und Spitzenleistung meistens gleichauf liegen. Es gibt nur selten Antriebe, bei denen kurzzeitig zum Beispiel der Ladedruck des Abgasturboladers erhöht wird für einen kleinen Leistungs-Kick, der nennenswert über der Dauerleistung liegt.
Bei Elektroantrieben sieht es anders aus. Sie haben mehrere mögliche Flaschenhälse, die den 30-Minuten-Schnitt gegenüber der Spitzenleistung drücken. Der offensichtlichste Flaschenhals liegt bei kleinen Akkus, wie sie bei Zweirädern häufig vorkommen: Wenn die Energie in der Batterie nicht für 30 Minuten Spitzen-Motorleistung langt, dann liegt die reale Dauerleistung maximal auf dem durchschnittlichen Level, das die Batterie über diese Zeit schafft.