Grundsätzlich ja ne gute Idee die 87KWh so weiter zu verwenden, aber nur dann wenn man für das Auto kaum mehr was kriegt und das INvest in die Umrüstung nicht allzu groß ist.
Das Thema ist einfach, mehr Akku zuhause macht ab einer gewissen Größe kaum mehr Sinn (zumindest in meinem Fall). Bzw. sagen wir mal so, das Invest würde sich für den Mehrwert nicht mehr auszahlen, wenn ich den Akku Neukaufen müsste. Abhängig natürlich vom eigenen Nutzerverhalten.
Ich verbauche zwischen 9 und 10 MWh im Jahr (noch vor Besitz eines Seal U - jetzt wirds sicher mehr werden) habe einen 20KWh Speicher von BYD und 30 PV Panele am Dach. Über das gesamte Jahr gesehen bin ich damit zwischen 81% und 87% autark, in den MOnaten von Mitte Feb bis Anfang mitte Oktober sogar bei 95% bis teilweise 99% herum.
Das heißt, obwohl ich einen durchschnittlichen Tagesverbrauch von 24-27KWh habe komme ich mit dem vorliegenden 20kwh Akku mehr als aus und kann damit auch mehrere halbwegs bewölkte Tage überstehen ohne komplett leer zu laufen. Außer es ist dicht bewölkt und regnet auch noch, dann geht es sich natürlich nicht aus.
Ein größerer Akku würde mir für meinen Usecase also in diesen Monaten kaum was bringen.
Meine Frau arbeitet als Lehrerin, insofern können wir in Zukunft mittels Überschussladen am frühen nachmittag das Auto sicher durchgehend "voll geladen" halten und die derzeitigen durchschnittlichen 700-1000KWh die ich als Überschuss ins Netz verkaufe besser nutzen.
Im Winter, also von mitte Okt bis mitte Feb ist es dann eher so, dass man den Akku von 20Kwh schon gar nicht voll kriegt, bzw. dass es zumindest bei uns eher so ist, dass er nicht mal mehr bis 50% geladen wird. Aber auch das ist abhängig davon wie die Panele ausgerichtet sind. Meine liegen etwas zu flach für die flache Sonne. Daher ist die Ausbeute gering. Mehr Akku würde also im Winter genau nix bringen.
Wenn der Usecase ein anderer ist und man im Sommer untertags nicht laden kann und man am Abend laden muss, dann würde theoretisch mehr Akku was bringen.
In meinen Fall liegt die Produktion im Sommer meistens zwischen 50-70kwh davon sind eben zwischen 25 -50 Überschuss am Tag die ich in einen zusätzlichen größeren Akku reinpumpen könnte, um den am Abend zu nutzen.
UNd spätestens ab da, wenn nicht schon viel früher muss man dann die Kosten Nutzen Rechnung anstellen. Wie viele km fahre ich im MOnat, wie oft muss ich laden, was kostet mich die KWh beim Anbieter und was kostet mich der Riesen Speicher plus Infrastruktur?
Also... mehr Speicher klingt grundsätzlich fein und ich würds und werde es wahrscheinlich auch machen, falls ich in 8-10 Jahren für den Seal U nix mehr bekomme und eine fertige Lösung parat liegt. Aber auch dann muss mir das teil erst jemand ausbauen und ich den Platz haben es irgendwo technisch einwandfrei so einzubauen dass ich nicht drüber nachdenken muss. Andererseits gehe ich davon aus, dass in 10 Jahren die Heimspeicher auch nur mehr einen Bruchteil von jetzt kosten werden. Ob sich das Umbauen dann rentiert muss man sich ansehen.
Aber um zurück zu kommen... Blade 2.0.. ich bin gespannt aber ebenso misstrauisch, denn Wunderakkus wurden bisher schon zur Genüge angekündigt... Auch wenn man die Blade 2 da anders betrachten muss, muss sie sich trotzdem erst beweisen im Realumfeld.